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Das «Kochbuch keiner Hausfrau» ist Kunstwerk und Gebrauchsgegenstand zugleich. Es lässt sich als Koch- und Bilderbuch nutzen, die Rezepte sind alltagstauglich, häufig vegetarisch und viele international. Darüber hinaus liest es sich als künstlerischer, zeitgeschichtlicher und feministischer Kommentar. Es ist vor allem eine Erinnerung an eine außergewöhnliche Künstlerpersönlichkeit, die sich den Fragen ihrer Zeit gestellt hat. Auf 400 Seiten fügen sich gesammelte Rezepte, Zitate und Abbildungen aus Zeitungen und Katalogen, Texte und Zeichnungen zu einem Seite für Seite überraschenden Ganzen zusammen - verspielt, facettenreich, subtil werden die Betrachterin/der Betracher von A nach Z geführt, von Ausbruch des Äthna oder Adam und Eva bis Zillertaler Kassuppe. (© Foto Sima Prodinger)
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Zwei runde Geburtstage - Martha Murphy wäre 2019 90 Jahre alt geworden, die Galerie der Stadt Schwaz besteht sein 25 Jahren - sind der Anlass für die Herausgabe dieses besonderen Künstlerbuchs. Die Schwazer Künstlerin Martha Murphy hat über zehn Jahre – zwischen 1989 bis 1999 – kontinuierlich daran gearbeitet hat.
«Nein, meine Mutter hat nicht leidenschaftlich gekocht. Alle Frauen in meiner Familie kochen und kochten nicht leidenschaftlich, aber gut – das ist doch besser, oder? Die Leidenschaften liegen woanders.» (Ruth Murphy, 2019)
Martha Murphy (*1929, †2013) wurde in Tirol für ihr kulturelles und politisches Engagement hochgeschätzt und «gefürchtet». Sie nahm sich kein Blatt vor den Mund, war humorvoll und kritisch zugleich. Das wird im Kochbuch, welches ein besonderes Ostergeschenk zur Jahrtausendwende für die Tochter Ruth Murphy war, auf wunderbare Weise vermittelt. Kunst, Kulinarik und Politik gehen in ihrer Welt eine fruchtbare Verbindung ein. So finden sich neben Indischer Linsensuppe kritische Zeitungsausschnitte zum Drei-Schluchten-Staudamm am Jangtsekiang und das Zitat von Peter Rosegger «Es gibt eigentlich keine Gegenden, die nicht schön sind.» Das Buch ist ein Zeitdokument, das alltägliches, gesellschaftliches und persönliches collagiert.
Martha Murphy hat in Wien, in der Schweiz, in Innsbruck und in Schwaz unterrichtet und viele KünstlerInnen in jungen Jahren inspiriert. Neben ihrer regen Ausstellungstätigkeit hat sie auch geschrieben und war Gründungsmitglied der Schwazer Grünen.(© Foto Bianca Moser)